Stefan ist ein sehr engagierter Ehemann, Vater und Mitarbeiter!
Er hat einen anspruchsvollen Job in der mittleren Führungsebene.
Wenn er nach Hause kommt übernimmt er die Kinder, damit seine Frau auch mal Ruhe hat. Am Wochenende sind die vier dann unterwegs, damit Frau und Kids mal rauskommen und vor allem die Kids beschäftigt sind.
Verantwortung – Verantwortung – Verantwortung
Als Ehemann und Vater hat er Verantwortung und die nimmt er ernst.
Er würde so gerne mal wieder zum Volleyball-Training gehen oder einfach mal auf dem Sofa chillen. Aber das lässt sein jetziges Leben nicht zu.
Der Kontakt zu seinen Freunden und Vereinskollegen ist inzwischen fast eingeschlafen, dafür reicht die Zeit einfach nicht mehr.
Dieses Programm zieht er seit 3 Jahren durch. Seit der Geburt des 2. Kindes hat sich sein Schlafpensum deutlich vermindert, damit er überhaupt noch alles schafft. Er fühlt sich inzwischen nur noch erschöpft, hat oft Kopfweh und Bluthochdruck. Abends betäubt er sich mit einigen Bieren, damit er einschlafen kann. Nachts liegt er oft wach und grübelt. Und morgens kommt er fast nicht aus dem Bett und explodiert bei jeder Gelegenheit.
Seine Frau beschwert sich schon, dass er im absoluten Dauerstress ist und bei jeder kleinsten Kleinigkeit explodiert.
Manchmal denkt er, dass er das alles nicht mehr aushält …
Inzwischen ist klar, dass Stress nicht nur vom Job kommt.
Stress können wir auch mit unseren Nachbarn, Kindern, Ehepartner, Familie und Gesundheit haben.
Stress gibt’s bei einem Unfall im Straßenverkehr oder bei Mobbing.
Übrigens hat unser Körper auch Stress, wenn wir Alkohol trinken, zu viel Sport treiben haben oder uns ungelöste Konflikte beschäftigen.
Mehr zum Entstehen von Stress und Burnout kannst Du in meinen Artikeln …„Ich kann nicht mehr … ich halten den Stress nicht mehr aus“ und „Burnout und das Schlechte Gewissen“ und Stress + Erschöpfung? Dann schau Dir mal Dein Leben an! lesen
Aber was passiert bei Stress genau in unserem Körper?
Wenn der Körper unter Stress steht, ist der Sympathikus aktiv. Das ist der Teil des vegetativen Nervensystems, der für die sogenannte Kampf- und Fluchtreaktion zuständig ist.
Evolutionsbiologisch hat Stress für unser System ursprünglich ja nicht bedeutet, dass wir kritisiert werden oder von unserem Arbeitspensum überfordert sind. Wir waren täglich mit viel existenzielleren Bedrohungen konfrontiert (siehe Bild)
Bei Stress sorgt der Sympathikus heute immer noch dafür, dass wir über enorme Leistungsfähigkeit verfügen. Dabei werden folgende Körperreaktionen ausgelöst:
Denk- und Wahrnehmungsprozesse:
Gefühlsebene:
Nerven – Kreislauf – Organe
Bewegungsapparat:
In so einer ursprünglich lebensnotwendigen Reaktion (Stress) passiert also wirklich eine ganze Menge. Der Körper schaltet komplett auf ein Notfallsystem um. Durch die veränderte Durchblutungs-, Anspannungs-, Ernährungs- und Verdauungssituation kommt es zu Versorgungsproblemen und einem vermehrten Absterben von Zellen.
Der gesunde Ablauf wäre nun nach jedem großen Stress eine Entspannungs- und Reparaturphase um den Körper wieder fit zu bekommen.
Um den Körper wieder fit zu bekommen muss er die abgestorbenen Zellen ausscheiden und dann im Anschluss den verstärkten Zellaufbau wieder in Gang setzen.
Dazu wird der sogenannte Parasympathikus aktiv. Er sorgt dafür, dass wieder Ruhe einkehrt im System. Der Blutdruck und die Pulsfrequenz werden nach unten reguliert, die Organe arbeiten wieder normal. Durch regelmäßige Ernährung erhalten wir wieder die Nährstoffe, die für den Zellaufbau notwendig werden. Man ist sehr müde, man konnte sich ja vorher länger nicht entspannen.
Sind wir aber im Dauerstress, dann gibt es nur minimale Entspannungsphasen oder sie entfallen komplett. Unser gesamter Körper bleibt in einem dauerhaften Stresszustand mit all den vorstehenden Körperreaktionen stecken. Der Parasympathikus hat dann keine Chance.
Das hält kein Körper auf Dauer aus!
Bei längerem Dauerstress ohne echte Entspannungsphasen kommt es im Gehirn zur der Bildung eines Neuronalen Stressnetzwerkes und die fürs „normale“ Leben gebildeten neuronalen Bahnen und Informationswege bilden sich zurück.
Das hat zur Folge, dass
Bei Stress und Burnout führt dann jede ähnliche Belastung zu einem verstärkten Burnout-Erleben.
Die Folgen sind:
Bist Du auch ein verantwortungsvoller „Stefan oder Stefanie“?
Kennst Du schon einige der oben genannten Symptome?
Dann wird es Zeit!
Die Verantwortung gilt nicht nur für Deinen Job, Deine Ehefrau/-mann und Deine Kinder.
Ergreife Sie endlich!
Sonst kannst Du bald für Deine Lieben und alles was Du liebst nicht mehr sorgen.
Wie Du vorbeugen kannst und die ersten Schritte raus aus dem Stress machst liest Du in meinem nächsten Artikel.
Meine Buchempfehlung
zum Thema Stress
und Burnout:
Posted on 3. Dezember 2017 by c85admin.